Balus musikalischer Background scheint auf den ersten Blick willkürlich, beinahe zufällig zu sein. Als Teenager noch komplett einer fußballerischen Karriere verschrieben, schlich sich die Musik erst nach und nach, man könnte sagen, fast beiläufig durch die Hintertür in Balus Leben. Von der Entdeckung der eigenen Stimme, bis zum kompromisslosen Entschluss von und für ihre Musik zu leben, vergehen noch einige Jahre. Erste Gesangsstunden, erste Auftritte in der Schule, die immerhin zu einem Auftritt vor 6.000 Leuten führen, erste Gehversuche als Songwriterin, bringen schließlich das anfängliche Glühen zum Brennen.

Der Rest ist Geschichte – sie bringt sich das Gitarre spielen bei und taucht völlig in die Welt des Songwritings ein. Songs, die noch heute, zehn Jahre später, fester Bestandteil ihrer Live-Sets sind:„‚Wir‘ beispielsweise ist der allererste Song, den ich je geschrieben habe.“Umso beeindruckender, da das Stück bis heute nichts von seiner Wirkung verloren hat. Im Gegenteil – ein Song, der beim Publikum regelmäßig den Atem zum Stocken bringt. „Für mich muss ein Song nicht hoch komplex sein. Das Wichtigste ist, dass er emotional berührt. Wenn ein Song Hörer:innen emotional abholt, ihnen ermöglicht sich darin wiederzufinden, ist es ein guter Song – Punkt. Egal, aus wie vielen Akkorden er besteht.“

Ob als Künstlerin auf der Bühne oder als Songwriterin im Studio – was für Balu zählt, ist mit ihrer Musik Brücken zu bauen: „Musik ist ein essentieller Schlüssel. Ein Schlüssel zu unseren Emotionen. Ein Schlüssel, der die Tür zu einem Raum öffnet, wo wir einfach wir sein können – gemeinsam, frei von jeglichen Grenzen. Wenn ich es mit meinen Songs schaffe, dass Menschen inspiriert werden, über sich hinauszuwachsen, Mut fassen, das zu tun, wofür sie wirklich brennen, dann habe ich, denke ich, viel erreicht.“Eine Vision, die nicht verhandelbar, sondern vielmehr Triebfeder ihres Schaffens ist.

Balus Songs sind handgemacht und gewinnen so an Stärke und Relevanz – nicht nur für heute, sondern auch für morgen und übermorgen. Geschichten, die leicht verständlich sind, auf der anderen Seite jedoch eine grundlegende Tiefe hervorbringen. Eine besondere Kombination, die einen Nerv trifft, Hörer:innen obendrein absolut bewegt und so zum Anker für viele Menschen wird, da die Musik immer wieder Halt gibt.In Balus Songs treffen Symbole und Metaphern auf Pragmatismus, Erinnerungen auf Ereignisse und sie verbindet Wünsche mit Tatsachen. Schicksalsschläge, zerplatze Träume, verletzte Herzen – all das hat Balu bereits selbst erlebt.„Der Schlüssel ist, denke ich, erlebte Ereignisse, positive wie negative, zu nutzen und daran zu wachsen.“

Ihre deutschsprachigen Texte sind kleine zeitlose Meisterwerke, die sowohl lyrisch, als auch in ihrer ausdrucksstarken Bildsprache in der Kraft der eingängigen Melodien in nichts nachstehen. Auch vor gesellschaftsrelevanten Themen schreckt sie nicht zurück, sondern setzt sich, ganz im Gegenteil, kritisch damit auseinander. Ob aus ihrer eigenen Perspektive oder der einer anderen Person, vermag es Balu jedem genügend Raum zu geben, damit die Hörer:innen sich in (eben) diesen Geschichten wiederfinden können.

Wie auch ihre Persönlichkeit, lässt sich Balus Sound nicht einfach so in eine Schublade pressen – er ist mutig, authentisch und echt. Ebenso vielschichtig wie facettenreich denkt sie überhaupt nicht daran, sich festzulegen und versteht es auf faszinierende Weise, die verschiedensten stilistischen Einflüsse miteinander zu verschmelzen. So treffen treibende Drums auf coole Gitarren-Riffs oder markante Beats und versprühen zuweilen einen Vibe von Indie-Pop, der sich vor allem in druckvollen Up-Tempo-Nummern wiederfindet. Und während sich in anderen Stücken eine Rock-Attitüde breitmacht, hat Balu ebenso Feel-Good-Songs, die im Ohr bleiben. Auch wenn hier und da der Hauch emotionsgeladener Melancholie mitschwingt, so sind Balus Songs stets von großer Hoffnung geprägt. Balu überzeugt in jeglicher Hinsicht und wird nicht ohne Grund von der Presse als Geheimtipp auf Deutschlands Bühnen gehandelt.